Freitag, 11. Februar 2022

Kloster Ochsenhausen | Allgemeines Pluto-Tag: Ein jährlicher Jubeltag für Freunde der Astronomie am 18. Februar

Er ist hunderte Kilometer groß und doch leicht zu übersehen: Am Rande des Sonnensystems wandelt der Himmelskörper Pluto. Jedes Jahr am 18. Februar würdigen Hobbyastronomen und Forscher den Zwergplaneten. Seine Entdeckung hätten auch die Mönche von Kloster Ochsenhausen gefeiert: Sie besaßen die erste Sternwarte im süddeutschen Raum ‒ mit damals modernstem Gerät.

EINZIGARTIG IN GANZ SÜDDEUTSCHLAND

Die Astronomie galt im 18. Jahrhundert als die edelste Wissenschaft. Sternwarten waren wahre Prestigeobjekte – und Kloster Ochsenhausen war ein Vorreiter: Im oberschwäbischen Benediktinerkloster bauten die Mönche die erste Sternenwarte im süddeutschen Raum. Der Bau kostete ein Vermögen. Doch das war es Abt Romuald Weltin (1723–1805) und seinem Astronom Basilius Perger (1734–1807) wert. Heute würden die beiden Ordensbrüder zusammen mit zahlreichen Hobbyastronomen und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt den Pluto-Tag feiern: Genau vor 92 Jahren wurde am 18. Februar der letzte „Planet“ des Sonnensystems entdeckt. Der „neunte Planet“ wurde jedoch 2006 als Zwergplanet eingestuft; die Definition eines Planeten änderte sich.

 

EINE STERNWARTE IM KLOSTER

Das Kloster Ochsenhausen verfügte im Barock über eines der bestausgerüsteten Observatorien Mitteleuropas. Die Sternwarte im südlichen Eckturm des Konventgebäudes wurde mit einer drehbaren Kuppel errichtet. Der hochmoderne Azimutalquadrant zählte mit knapp drei Metern Höhe zu den größten seiner Zeit. Das astronomische Messinstrument diente dazu, die Position von Gestirnen zu bestimmen. Beim Anvisieren konnte deren Höhe über dem Horizont an der Gradeinstellung des Viertelkreises abgelesen werden. Heute gilt das „Oberservatorium Astronomicum“ als einzige erhaltene spätbarocke Sternwarte ihrer Art ‒ weltweit.

 

DAS ENDE VON KLOSTER OCHSENHAUSEN

Kloster Ochsenhausen war nur wenige Jahrzehnte lang ein Hort der Astronomie. Mit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Kloster aufgehoben und enteignet. Die Mönche erhielten eine Pension und mussten Ochsenhausen endgültig verlassen. Die neuen Adelsherren entfernten die wertvollen Handschriften und seltenen Drucke aus dem Kloster. Die Sternwarte wurde jedoch auch nach 1803 für einige Zeit weiterbetrieben. Das Land Baden-Württemberg restaurierte Kloster Ochsenhausen von 1974 bis 1990 umfassend. Der Quadrant war in Fragmenten erhalten. Er wurde zwischen 1985 und 1989 restauriert und um fehlende Teile ergänzt. Die Sternwarte kann von April bis Oktober im Rahmen einer Klosterführung besichtigt werden.

 

SERVICE UND INFORMATION

ÖFFNUNGSZEITEN

1. November bis 31. März: geschlossen

 

1. April bis 31. Oktober

Di–So, Feiertage 12.00–17.00 Uhr

 

PREISE

Klostermuseum

Erwachsene 3,00 €

ermäßigt 1,50 €

Familien 7,50 €

 

Konventsgebäude

Erwachsene 5,00 €

ermäßigt 2,50 €

Familien 12,50 €

 

Prälatur, Fischtreppenhaus, Refektorium und Sternwarte sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen.

 

KLASSISCHE KLOSTERFÜHRUNG

1. April bis 31. Oktober

Di–Sa 14.00 Uhr

 

PREISE

Erwachsene 5,00 €

ermäßigt 2,50 €

Familien 12,50 €

 

BESUCHSHINWEISE

Beim Besuch unserer Monumente einschließlich der kostenpflichtigen Außenbereiche ist ab sofort der 2G-Nachweis erforderlich. Zutritt für geimpfte oder genesene Personen, falls die Infektion nicht länger als 3 Monate zurückliegt. Ergänzend zu diesen Nachweisen muss ein amtliches Ausweisdokument im Original vorgelegt werden, um die Identität überprüfen zu können.

Auch beim Besuch unserer Monumente gelten die üblichen Auflagen der gültigen Corona-Verordnungen des Landes. Es gilt die Maskenpflicht, sobald der Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. In den Innenbereichen gilt grundsätzlich Maskenpflicht. Personen ab 18 Jahren müssen eine FFP2-Maske oder vergleichbare Maske tragen.

 

KONTAKT

Kloster Ochsenhausen

Schlossbezirk 6

88416 Ochsenhausen

Telefon +49(0)73 52.94 14 60

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