Luftbild von Kloster Ochsenhausen

Das benediktinische Ideal: alles an einem OrtDie Gebäude

Deutlich sichtbar bildet die Klosterkirche die Mitte der Anlage, umrahmt von den vier Flügeln des Klosters. Derartige Anlagen orientierten sich am spanischen Klosterpalast El Escorial, der kirchliche und politische Macht demonstrierte. Dieser Bau wurde zum Ideal aller barocken Klöster.

Ostflügel der Klosteranlage mit Turm der Klosterkirche St. Georg

Mit fürstlichen Dimensionen.

Ein barockes Schloss für die Mönche

Das heutige Aussehen erhielten die Konventgebäude im 18. Jahrhundert. Der Ostflügel erscheint mit seiner 110 Meter langen Front tatsächlich wie ein Schloss: Im Innern führen weitläufige Treppenhäuser in die oberen Geschosse mit den großzügigen Zellen – bestens geeignet für ungestörtes Studium und Gebet. Der Nordflügel beherbergt im Erdgeschoss den Kapitelsaal und das Armarium mit seinen wissenschaftlichen Instrumenten. Den Südflügel nehmen das Refektorium – der Speisesaal – und das Musikzimmer ein.

Prälatur von Kloster Ochsenhausen von Süden

Hier lebte und arbeitete der Abt.

Die Prälatur – der Amtssitz des Abtes

Das Gebäude, in dem der Abt lebte und arbeitete, nannte man bei Reichsklöstern „Prälatur“, weil deren Abt den Titel eines Prälaten führte. In jedem Kloster lag dieser Bau außerhalb der Klausur, also dem abgeschlossenen Klosterbereich, zu dem nur die Mönche Zutritt hatten. Der Abt hielt den Kontakt zur Außenwelt, er konnte und musste die Gebetszeiten nicht einhalten und sollte andererseits die Mönche in ihrem Tageslauf nicht stören.

Mittelschiff der Klosterkirche St. Georg mit Blick nach Osten

Die Kirche St. Georg erstrahlt in vollem Glanz.

Die Klosterkirche als geistiges Zentrum

Die romanische Kirche aus der Zeit der Klostergründung bestand vermutlich aus einem einfachen Saalbau. Abt Simon Lengenberger ließ diesen Bau durch eine spätgotische Kirche ersetzen, die 1495 geweiht wurde. Ab 1725 erhielt diese mittelalterliche Kirche ihr heutiges barockes Aussehen. Baumeister Christian Wiedemann zog eine Decke ein, deren Fresko sozusagen den „Himmel öffnet“. Die Stuckdekoration im Inneren und die gewölbte Westfassade außen vollenden die barocke Gestalt.

Federzeichnung von Kloster Ochsenhausen von Gabriel Bucelin aus dem Jahr 1630

Zahlreiche Gebäude dienten der Versorgung.

Die Versorgung des Klosters

Auf alten Plänen und Ansichten wird deutlich, dass die Klosteranlage nicht nur aus Kirche und Konventgebäuden bestand. Zum Kloster zählten verschiedene Gärten, beispielsweise der Kreuzgarten innerhalb der Konventgebäude oder das barocke Gartenparterre vor dem Ostflügel. Wichtig zum Funktionieren der Klostergemeinschaft waren die vielen Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude: Kanzlei und Fruchtkasten, Schreinerei und Schmiede, Mühle, Back- und Brauhaus, Ställe und Waschhaus.

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