Deckenfresko mit der Allegorie des Wassers von Johann Joseph Anton Huber im Amarium von Kloster Ochsenhausen, 1787

Versammlungsraum der MöncheDer Kapitelsaal unddas Armarium

Im Erdgeschoss des Nordflügels liegt der Kapitelsaal, hier trafen sich die Mönche täglich zur Beratung. Dieser Raum wurde ab 1783 von Maler Johann Joseph Anton Huber im Stil des Klassizismus gestaltet. An den Kapitelsaal schließt sich das ähnlich gestaltete Armarium an.

Kapitelsaal von Kloster Ochsenhausen

Der klassizistisch gestaltete Kapitelsaal.

Jeden Tag ein Kapitel aus der Ordensregel

Nach der Messe versammelten sich die Mönche im Kapitelsaal. Sie hörten dort das Tageskapitel aus der Regel ihres Ordensgründers, des heiligen Benedikt. Wie wichtig diese tägliche Rückbesinnung war, zeigt sich schon an der Tatsache, dass sie einen eigenen Raum erhielt. Außerdem wurden im Kapitelsaal Angelegenheiten des Klosters verhandelt und der Verstorbenen gedacht, wozu dort ein Altar an der Ostwand stand.

Deckenfresko mit der Personifikation des Gehorsams im Kapitelsaal von Kloster Ochsenhausen, Johann Joseph Anton Huber, 1785

Detail des Deckenfreskos im Kapitelsaal.

Edel und klassizistisch

Der Kapitelsaal gehört zu den ersten Räumen in Ochsenhausen, die ab 1783 im Stil des Klassizismus entstanden. Auftraggeber war der letzte Abt Romuald Weltin. Wände und Stuck sind weiß, weil man sich an der klassischen Antike orientierte. Die Fresken zeigen die weiblichen Personifikationen der Ordenstugenden Armut, Keuschheit, Gehorsam und Abtötung der Triebe. So wurden die Versammelten jeden Tag an ihre klösterlichen Gelübde erinnert.

Deckenfresko mit der Personifikation der Armut im Kapitelsaal von Kloster Ochsenhausen, Johann Joseph Anton Huber, 1785
Deckenfresko mit der Personifikation der Abtötung der Triebe im Kapitelsaal von Kloster Ochsenhausen, Johann Joseph Anton Huber, 1785
Deckenfresko mit der Personifikation der Keuschheit im Kapitelsaal von Kloster Ochsenhausen, Johann Joseph Anton Huber, 1785

Mit dem Eintritt in den Orden gelobten die Mönche arm, keusch und gehorsam zu sein sowie den natürlichen Trieben abzuschwören.

Deckenfresko mit der Allegorie der Erde im Armarium von Kloster Ochsenhausen, Johann Joseph Anton Huber, 1787

Deckenfresko im Armarium.

Zur Aufbewahrung geeignet

Kloster Ochsenhausen besaß eine Sammlung naturwissenschaftlicher Geräte und Instrumente. Die Naturwissenschaften spielten eine große Rolle im Kloster. Abt Romuald Weltin beauftragte seine Künstler, einen weiteren Raum dafür einzurichten: Das sogenannte Armarium schloss sich östlich an den Kapitelsaal an. Es war ähnlich wie der Kapitelsaal gegliedert. An der Decke schuf der Augsburger Maler Johann Josef Anton Huber (1737-1815) 1787 vier Fresken, in denen er die vier Elemente darstellte.

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