Bildnis von Abt Romuald Weltin im Museum von Kloster Ochsenhausen

Mit blutendem HerzenRomuald Weltin

Romuald Weltin (1723–1805), der letzte Abt von Ochsenhausen, hatte sein Kloster zu großer geistiger, kultureller und wirtschaftlicher Blüte geführt. Zugleich sorgte er für seine Untertanen. Dennoch musste er in der Säkularisation den neuen Besitzern weichen.

Blick von Nordost auf die Insel Reichenau

Der Geburtsort des Abtes: die Insel Reichenau.

Wie wurde der Sohn eines Fischers zum Abt?

Weltin wuchs auf der Insel Reichenau als Sohn eine Fischers auf. Nach seinem Studium, dem Ordensgelübde und der Priesterweihe in Ochsenhausen 1747 war er dort Lehrer für Philosophie und Theologie. 1767 wurde er zum Abt gewählt und blieb es bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1803.

Bibliothekssaal von Kloster Ochsenhausen

Der Abt ergänzte den Bestand der Klosterbibliothek.

Was war seine besondere Leistung?

Weltin war ein Förderer der Naturwissenschaften. Während seiner Amtszeit ließ er die Bibliothek und den Kapitelsaal einrichten und die Sternwarte im Eckturm ausbauen. Außerdem erwarb er eine komplette Bibliothek als Ergänzung für die vorhandene Klosterbibliothek und gab jedes Jahr 500 Gulden für den Neuankauf von Büchern aus. Noch vor der Säkularisation entstand unter seiner Leitung ein zehnbändiger Bibliothekskatalog, der heute verloren ist.

Sekretär von Abt Weltin im Klostermuseum von Kloster Ochsenhausen

Weltin sorgte für die Untertanen.

Wie wichtig waren Weltin seine Untertanen?

Weltin engagierte sich nicht nur für Kunst und Wissenschaft, sondern er förderte auch die Untertanen in seinem Klosterstaat. 80 Schüler besuchten kostenlos die Lateinschule des Klosters und an den Volksschulen auf den Dörfern wurden Kinder und Erwachsene von Mönchen unterrichtet. Weitsichtig sorgte er für die Einlagerung von Getreidevorräten, die er bei Missernten an die Bevölkerung verteilen ließ.

Wie sah sein Lebensabend aus?

Trotz aller persönlichen Verdienste konnte Weltin die Auflösung des Klosters nicht verhindern: Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgehoben und dem Fürsten Franz Georg Karl von Metternich zugesprochen. Weltin wurde mit 80 Jahren aufgefordert, Kloster Ochsenhausen zu verlassen und nach Schloss Obersulmetingen umzuziehen. Dazu erhielt er eine jährliche Pension von 7.500 Gulden.

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