Kloster Ochsenhausen, Armarium, Ausschnitt aus dem Fresko von Johann Josef Anton Huber

SPIELENDE PUTTI, FLAMMENDES SCHWERT UND EIN DRACHEFEUER IN DER KUNST

Feuer hat zwei Seiten: Es spendet Licht und Wärme und birgt doch Zerstörung in sich. Die künstlerischen Darstellungen von Feuer im Kloster Ochsenhausen spiegeln beide Facetten wider – sie zeigen die gefahrvollen Eigenschaften des Elements, aber auch das verlockende Spiel mit dem Feuer.

Kloster Ochsenhausen, Armarium, Ausschnitt aus dem Fresko von Johann Josef Anton Huber

Das Fresko im Armarium wurde 1787 von Johann Josef Anton Huber gemalt.

SPIEL MIT DEM FEUER

Drei neugierige Putti sind um ein flackerndes Feuer versammelt. Mit einem Blasebalg versucht einer der Knaben, es stärker anzufachen. Doch das stößt nicht rundum auf Wohlwollen: Der Jupiter-Putto, der über der Szene auf einer Wolke thront, ist darüber erzürnt. In seiner geballten Faust hält er ein Bündel Blitze – und droht, diese zu schleudern. Das Deckenfresko ziert das Armarium, den Aufbewahrungsraum der Mönche für naturwissenschaftliche Geräte. Es zeigt die wärmende, aber auch vernichtende Kraft des Feuers.

Kloster Ochsenhausen, Klosterkirche, Detail des Fresko im Chor
Kloster Ochsenhausen, Klosterkirche, Altarraum

Der Heilige Erzengel Michael im Kampf gegen das Böse.

UNBEZWINGBARES FLAMMENSCHWERT

Im Fresko über dem prächtigen barocken Hochaltar tobt ein Kampf: Mit einem Schwert aus Flammen besiegt der Erzengel Michael die finsteren Gestalten des Bösen. Darunter befindet sich auch ein feuerspeiender Drache; ein Verweis auf die Offenbarung des Johannes. Dort überwindet der Erzengel den Teufel. Als Bezwinger des Bösen und Verteidiger des christlichen Glaubens zählt er zu den wichtigsten Figuren christlicher Kunst. Das mächtige Flammenschwert ist das Attribut, das Kennzeichen, des Erzengels. 

Kloster Ochsenhausen, Klosterkirche, Statue des Heiligen Georg

Ganz in Gold: Der Heilige Georg kämpft gegen den Drachen.

IM KAMPF MIT DEM DRACHEN

Schutzpatron der Klosterkirche ist der Heilige Georg. Bekannt ist er vor allem durch seinen Kampf mit einem Drachen. Der Legende nach soll das feuerspeiende Schuppentier eine Stadt bedroht und Menschenopfer – darunter auch die Königstochter – gefordert haben. Georg eilte zu Hilfe, tötete den Drachen und befreite Stadt und Prinzessin. Die Plastik im linken Seitenschiff der Kirche zeigt den Heiligen als Drachentöter in goldener Rüstung, der das Ungeheuer zu seinen Füßen mit einer Lanze bezwingt.

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